Reaktionen zum Gutachten

31.10.2022, Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes zur aktuellen Digitalstrategie der Bundesregierung: „Digitalisierung geschlechtergerecht denken!“

„"Hier wurde die Chance vertan, sich am Dritten Gleichstellungsbericht zu orientieren, der die Problemfelder der digitalisierten Gesellschaft bereits hervorragend analysiert hat“, so die Präsidentin des djb Prof. Dr. Maria Wersig, "die dort erarbeiteten konkreten politischen Handlungsempfehlungen werden nicht aufgegriffen.“ Die Digitalstrategie ist voller Lippenbekenntnisse, nennt jedoch kein einziges konkretes Frauen- oder Mädchenförderprojekt. Dies ist äußerst bedauerlich, da der Staat mit digitalen Leuchtturmprojekten eine vorbildhafte Vorreiterrolle einnehmen sollte.“

Link zur Pressemitteilung: https://www.djb.de/fileadmin/user_upload/pm22-32_Digitalstrategie_der_BReg.pdf

30.09.2022, Politischer Talk des Deutschen Frauenrates, des Harriet Taylor Mill-Instituts für Ökonomie und Geschlechterforschung und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zum Thema: „Digitalisierung und Gleichstellung“

Rechte Lukas Schramm/HWR Berlin

„Bei der Diskussion wurde deutlich, dass Gleichstellung als leitende Idee in der jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Digitalstrategie formuliert ist und die darin genannten gleichstellungspolitischen Maßnahmen gute Ansätze sind. Dabei werden einige Empfehlungen des Sachverständigengutachtens zum Dritten Gleichstellungsbericht in der Strategie aufgegriffen. Darunter Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor digitaler Gewalt, hier insbesondere das geplante Gesetz gegen digitale Gewalt, Maßnahmen zur Förderung von Frauen in MINT und bei Unternehmensgründungen, zur Beseitigung von Geschlechterstereotypen in der Berufsorientierung oder zur Erhöhung des Frauenanteils in der Digitalbranche.“

Rückblick der Veranstaltung: https://www.frauenrat.de/rueckblick-auf-den-politischen-talk-zu-digitalisierung-und-gleichstellung/ 

08.09.2022, Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes zum Anlass der Digitalstrategie der Bundesregierung: „Digitalstrategie der Bundesregierung enthält gleichstellungspolitisch wenig Konkretes“

„Die Digitalstrategie lässt den innovativen soziotechnischen Ansatz vermissen, wie ihn der Dritte Gleichstellungsbericht für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Digitalisierung aufgezeigt hat", so die Präsidentin des djb Prof. Dr. Maria Wersig. „Die Digitalpolitik der Bundesregierung hat nicht nur ein technisches Umsetzungs-, sondern schlicht ein Erkenntnisproblem und weckt somit wenig gleichstellungs-politisches Vertrauen.“ Positiv ist, dass digitalisierungsbezogene Kompetenzen vermittelt werden sollen. Neue, innovative Bildungsansätze sind dabei jedoch nicht vorgesehen“

Link zur Pressemitteilung: https://www.djb.de/fileadmin/user_upload/pm22_24_Digitalstrategie.pdf 

 

 

Juli 2022, AG DIG*IT*AL: „STELLUNGNAHME der AG DIG*IT*AL zum Vorschlag einer EU-Verordnung „zur Festlegung harmonisierter Vorschriften für künstliche Intelligenz und zur Änderung bestimmter Rechtsakte der Union“ 1 vom 21. April 2021 (im Folgenden: „EU-AIA“ 2)“

„Technik ist, anders als im Alltagsverständnis häufig angenommen, kein neutrales, sondern ein soziotechnisches Produkt. Technik wird von Menschen gemacht und ist damit immer auch durch Diskriminierungs- und Exklusionsmechanismen bestimmt. Technologische Entwicklungen sind auf vielfältige Weise mit Geschlechterverhältnissen und weiteren Ungleichheitskategorien wie Klasse oder Alter verwoben. Diese können sich in die Herstellung von Technik, ihre Nutzung und ihre Imagination einschreiben. Tradierte Vorstellungen von Ungleichheiten können so reproduziert oder verstärkt werden. Die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz betreffen besonders viele Menschen auf vielfältige Weise.“

Forderungen zum Entwurf des EU-AIA in vier Bereichen:

  • Soziale Ungleichheit, Bias & Diskriminierung
  • Intersektionalität
  • Partizipation
  • Vertrauen

Gesamte Stellungnahme: http://www.fg-gender.de/wp-content/uploads/2022/07/Positionspapier-AG-DIG-IT-AL_EU-AIA_Juli2022_final.pdf

 

04.07.2022, Philipp Groeschel, netzpolitik.org: „Plattformarbeit: Wie Ungleichheiten in die digitale Arbeitswelt mitziehen“

Foto aus Vogelperspektive von Person, die mit Laptop an einem Tisch sitzt, danaben spielt ein Kind auf dem Boden
Rechte IMAGO/Phototek

„Das Europäische Gleichstellungsinstitut EIGE fordert indes, den rechtlichen Status zu klären und soziale Absicherung sowie Gewerkschaftsrechte der Plattformarbeiter:innen zu stärken. Außerdem müssten mehr Daten zum Gender Pay Gap und sexualisierter Gewalt gesammelt werden. Ähnliche Forderungen stellt der unabhängige Sachverständigenrat zum Dritten Gleichstellungsbericht. Es sei wichtig, „Plattformarbeitende über ihre Rechte aufzuklären“.“

Gesamter Artikel: https://netzpolitik.org/2022/plattformarbeit-wie-ungleichheiten-in-die-digitale-arbeitswelt-mitziehen/

 

01.07.2022, 32. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister,
-senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK): „GFMK unterstreicht die Bedeutung der Ergebnisse des Dritten Gleichstellungsberichts“

„Außerdem unterstreicht die GFMK die Bedeutung der Ergebnisse des Dritten Gleichstellungsberichts „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ und bittet darum, die Handlungsempfehlungen der Sachverständigenkommission bei der Fortschreibung und Umsetzung der Digitalstrategie sowie in konkreten Digitalisierungsvorhaben mitzudenken. Von Bedeutung sind dabei insbesondere Maßnahmen, mit denen der Digital Gender Gap gezielt vermindert wird und mit Hilfe derer der Diskriminierung von Frauen in der digitalen Welt etwas entgegengesetzt werden kann.“

Digitalisierungsbezogene Themen und Beschlüsse:

  • Filter, Schönheitsideale und Klischees in Sozialen Medien
  • Gender Data Gap
  • Frauen in der Digitalbranche
  • Gründerinnen im IT-Bereich
  • Geschlechtergerechte und teilhabeorientierte Technikgestaltung
  • Digitale Gewalt und Diskriminierung im digitalen Raum
  • Mangelnde Sichtbarkeit von Frauen im digitalen Raum am Bsp. Wikipedia

Link zu Beschlüssen der 32. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister,
-senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK): https://www.gleichstellungsministerkonferenz.de/documents/beschluesse-und-entschliessungen-der-32-gfmk_2_1656997113.pdf

 

Mai 2022, Deutscher Gewerkschaftsbund und Hans-Böckler-Stiftung: „Atlas der digitalen Arbeit: Daten und Fakten über die Beschäftigung der Zukunft“

„Die Digitalisierung unterstützt die meisten Frauen weder im Berufsleben noch trägt sie zur Geschlechtergerechtigkeit bei. Von der Schule bis zur Rente dominiert die Benachteiligung. Nur der Bruch mit traditionellen Rollen kann daran etwas ändern.“

Zum Atlas: https://www.dgb.de/atlas-der-arbeit/++co++60eb6106-cc6e-11ec-86ad-001a4a160123

 

07.04.2022, Pressemitteilung des Deutschen Frauenrats zum Anlass der Bundestagsdebatte des Dritten Gleichstellungsberichts: „Bundesregierung muss digitalpolitische Empfehlungen aus dem 3. Gleichstellungsbericht als Handlungsgrundlage nutzen

„Ob zu Fragen einer diskriminierungsfreien Entwicklung von digitalen Technologien, Wege einer geschlechtergerechten Förderung von Gründungen in der Digitalbranche, Gleichstellung in der Plattformarbeit und in der digitalisierten Arbeitswelt oder zur Beseitigung geschlechtsbezogener digitaler Gewalt – die Sachverständigenkommission hat in 101 Handlungsempfehlungen zentrale digitalpolitische Felder betrachtet und Lösungen erarbeitet.“

Link zur Pressemitteilung: https://www.frauenrat.de/wp-content/uploads/2022/04/220407-Pressemitteilung-Bundesregierung-muss-digitalpolitische-Empfehlungen-aus-dem-3.-Gleichstellungsbericht-als-Handlungsgrundlage-nutzen.pdf

 

07.03.2022, Vortragsdokumentation von BPW (Business and professional women) Stuttgart zum Equal Pay Day: „Geschlechtergerechtigkeit in der Digitalisierung

Mit Bezug auf den Dritten Gleichstellungsbericht und auf mehrere im Zuge des Entstehungsprozesses in Auftrag gegebene Expertisen veranstaltete BPW Stuttgart am 16. Equal Pay Day in Kooperation mit webgrrls.de e.V., dem deutschen Ingenieurinnenbund, Frauen im Ingenieurberuf VDI und dem FemNetz Wikipedia eine Veranstaltung mit vier Diskussionsrunden, die in einer Pressemitteilung zusammengefasst sind.

Diese Gesprächsrunden und Inputs waren Teil der Veranstaltung:

  • „Chance auf mehr Geschlechtergerechtigkeit durch Digitalisierung?“ mit einem Impuls von Annett-Katrin Wohlgemuth, Innovatorin, Gründerin, Leaderin
  • „Digital Gender Gap- Zur Lage der Gender(un)gleichheit in der digitalisierten Welt“ mit einem Impuls von Prof. Dr. Nicola Marsden, Sozioinformatik, Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit
  • „Wie Algorithmen die Chancen von Frauen beeinflussen“ mit einem Impuls von Edna Kropp, Senior Technical Product Manager - Conversational AI
  • „Anerkennung von Frauen in der Digitalisierung am Beispiel Wikipedia?“ mit einem Impuls von Maria Schuster, FemNetz der Wikipedia-Community

Mehr Details zur Veranstaltung auf der Seite der BPW Stuttgart.

 

05.03.2022, Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes aus Anlass des Open Data Days: Digitalisierung braucht Genderkompetenz!

„Werden datenbasierte Entscheidungen getroffen, für die geschlechtsbezogene Daten relevant sind, ohne dass diesen Entscheidungen geschlechtsbezogene Daten zugrunde liegen, werden die Lebenswirklichkeit, die Interessen und Bedürfnisse von Frauen und weiblich gelesenen Personen nicht berücksichtigt. So werden im Gesundheitswesen, in der Pflege oder auch bei der Polizeilichen Kriminalstatistik, beispielsweise im Bereich Hasskriminalität, Daten noch nicht ausreichend nach Geschlecht erfasst. Werden dagegen datenbasierte Entscheidungen getroffen, für die geschlechtsbezogene Daten keine Relevanz haben dürfen, bei denen die Daten aber den Gender-Bias unsichtbar in sich tragen, wird Diskriminierung bestätigt und fortgeschrieben – ein bekanntes Problem im Bereich Arbeits- und Personalrecht. [...]

Unverzichtbare Grundlage für eine Digitalpolitik, die gleichstellungspolitischen Anforderungen genügen will, ist der Dritte Gleichstellungsbericht „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“. Der djb verweist außerdem auf seine Ausführungen zur Digitalisierung in den djb-Wahlforderungen und auf seine ausführliche Stellungnahme zum aktuellen Entwurf der EU-KI-Verordnung.“

Link zur Pressemitteilung: https://www.djb.de/presse/pressemitteilungen/detail/pm22-07

 

Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes, Schwerpunktthema der Ausgabe 4/2021: „Der Dritte Gleichstellungsbericht im Fokus

Der Deutsche Juristinnenbund (djb) e.V. thematisiert im Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes den Dritten Gleichstellungsbericht. Unter der Überschrift „Digitalisierung geschlechtergerecht gedacht: Der Dritte Gleichstellungsbericht im Fokus“ werfen Autor*innen aus Theorie und Praxis einen kritischen Blick auf die Inhalte und Handlungsempfehlungen des Dritten Gleichstellungsberichts. Das Interview mit Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, der Vorsitzenden der Sachverständigenkommission, vermittelt zudem einen Eindruck von der Arbeitsweise und der Zusammensetzung der Kommission.

Anke Stelkens gibt unter Berücksichtigung aktueller rechtspolitischer Entwicklungen zunächst einen Überblick zum Gutachten der Sachverständigenkommission und zur Stellungnahme der Bundesregierung. Dr. Andreja Schneider-Dörr, Prof. Dr. Katja Nebe, und Angela Tschech diskutieren die (gleichstellungs-)rechtlichen Inhalte bzw. Handlungsempfehlungen des Berichts zu Plattformarbeit, Mobiler Arbeit und dem Einsatz algorithmischer Systeme. Jochen Geppert befasst sich mit den im Bericht empfohlenen gleichstellungspolitischen Strukturen und Instrumenten. Zudem stellen die Frauenhauskoordinierung e.V. und der Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) praxisorientiert Initiativen vor, die schon jetzt gegen digitale Gewalt aktiv werden.

  • Anke Stelkens: „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ – Eine rechtspolitische Einschätzung zum Dritten Gleichstellungbericht der Bundesregierung
  • Jenny-Kerstin Bauer: Digitale geschlechtsspezifische Gewalt in der Beratung – Erfahrungen und Handlungsempfehlungen aus der Perspektive des bff
  • Theresa Eberle/Dorothea Hecht: Projekt „Schutz vor digitaler Gewalt unter Einbeziehung der Datensicherheit im Frauenhaus“
  • Dr. Andreja Schneider-Dörr: Plattformarbeit
  • Prof. Dr. Katja Nebe: Mobiles Arbeiten – Anspruch und Flankierung – Gestaltungsauftrag für die nächste Legislaturperiode
  • Angela Tschech: Algorithmische Diskriminierung –Handlungsempfehlungen aus dem Dritten Gleichstellungsbericht und Regulierungsvorschläge im AI-Act
  • Interview mit Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok
  • Jochen Geppert: Stärkung gleichstellungspolitischer Strukturen und Instrumente

Gesamtes Inhaltsverzeichnis der Ausgabe / Bestellung beim Nomos-Verlag

 

November 2021, Gesellschaft für Informatik e.V., Arbeitspapier: Diskriminierende KI?
Risiken algorithmischer Entscheidungen in der Personalauswahl

„Auch in Deutschland kommen zunehmend KI-basierte Systeme für die Personalauswahl auf den Markt. Sie sollen eine möglichst effiziente, sichere und vorurteilsfreie Auswahl geeigneter Bewerber*innen ermöglichen. Die Praxis zeigt jedoch, dass entsprechende Systeme erhebliche Diskriminierungsrisiken bergen. Diese Risiken werden von den einschlägigen Gesetzen, allem voran der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, nur unzureichend adressiert. Zu diesem Ergebnis kommt nicht nur die rechtswissenschaftliche Analyse des Forschungsprojekts „ExamAI – KI Testing & Auditing“, sondern auch das Gutachten zum Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung.“

Das Arbeitspapier dokumentiert die Veranstaltung „Diskriminierende KI? Risiken algorithmischer Entscheidungen in der Personalauswahl“ vom 25. Mai 2021. Es enthält:

Link zum Arbeitspapier: https://testing-ai.gi.de/fileadmin/user_upload/ExamAI_Publikation_Arbeitspapier_final.pdf

 

03.05.2021, Dr. Johanna Wenckebach, Hugo Sinzheimer Institut in der Hans-Böck­ler-Stif­tung: Schriftliche Stellungnahme zum Recht auf Mobiles Arbeiten, Anhörung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales

„Ein gesetzlich geregelter, individueller Anspruch bietet beiden Seiten des Arbeitsvertrags, aber auch den Betriebsparteien einen klaren Kompass. […] Mögliche Ablehnungsgründe sollten im Gesetz explizit genannt werden. Sinnvoll ist es, analog zur Elternzeit für die Ablehnung dringende betriebliche Gründe zu verlangen, wenn der Wunsch nach mobiler Arbeit einerseits aus dringenden Gründen herrührt. Diesen Vorschlag macht die Kommission 3. Gleichstellungsbericht in ihrer Stellungnahme (dort S. 6) und verweist auf Sorgepflichten gegenüber Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen.“

Link zur Stellungnahme: https://www.bundestag.de/resource/blob/838460/d47cf8ace691ab06abf5c7f6cd1c21d0/19-11-1073-SN-ESV-Wenckebach-data.pdf

 

24.03.2021, Deutscher Juristinnenbund, Pressemitteilung: „Anhörung des Digitalausschusses im Bundestag: djb fordert entschiedene Maßnahmen gegen digitale Gewalt“

„Bei beiden rechtlichen Vorstößen geht es um wichtige Neuerungen, wie sie vom djb und anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen schon lange gefordert werden. Allerdings sieht der djb die Notwendigkeit der Präzisierung und weitergehender Maßnahmen. So ist es zwar erfreulich, wenn eine Transparenzpflicht den Austausch zwischen Wissenschaft und Plattformen befördern und zu mehr Datenauswertungen führen soll. Es ist aber zu befürchten, dass die Plattformen ohne entsprechende Berichtspflichten nur wenige oder gar keine Daten offenlegen. Auch wäre die Pflicht der Plattformen zur Offenlegung von Algorithmen, mit deren Hilfe automatisiert unzulässige Inhalte aufgespürt werden, ein wichtiger Fortschritt. Da aber Algorithmen mit vorhandenen Daten ‚trainiert‘ werden, die in der Regel eine strukturelle Benachteiligung von Frauen enthalten, muss der dadurch entstehenden Potenzierung von Diskriminierung entgegengewirkt werden. Der djb sieht sich bei diesen Einschätzungen durch das neue Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung bestätigt.“

Gesamte Pressemitteilung: https://www.djb.de/presse/pressemitteilungen/detail/pm21-09

 

09.02.2021, Gesellschaft für Informatik, Stellungnahme zum Gutachten

„Der Anteil der Studienanfängerinnen in Informatik und informatiknahen Fächern steigt nur zögerlich an und der Anteil von Professorinnen und weiblichen IT-Fachkräften in Unternehmen ist gering. Dieses Ungleichgewicht hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht eklatant verbessert und es braucht daher umfassende Bemühungen, um interessierten Frauen und nicht-binären Personen einen gleichberechtigten und positiven Zugang zur Informatik zu ermöglichen und Modelle für den Verbleib in der Disziplin umzusetzen.“

Gesamte Stellungnahme: https://gi.de/fileadmin/GI/Allgemein/PDF/Stellungnahme_Dritter_Gleichstellungsbericht.pdf

 

01.02.2021, Heide Oestreich, Gunda-Werner-Institut: „Gute Nacht, Ms Haraway“

„Der dritte Gleichstellungsbericht zur Digitalwirtschaft ist gut – und er zeigt, was passiert, wenn die Bundesregierung seit 20 Jahren nicht tut, wozu sie sich verpflichtet hat. [...]

Das gerade veröffentlichte Gutachten zum dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung hat sich die Herrschaft der Algorithmen vorgenommen – und nicht nur die: Was macht die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft mit den Geschlechtern, fragen die Wissenschaftler*innen der Sachverständigenkommission. Und kommen zu Ergebnissen, die Donna Haraway nicht erfreuen können.“

Gesamter Artikel: https://www.gwi-boell.de/de/2021/02/01/gute-nacht-ms-haraway

 

29.01.2021, Ver.di zur Übergabe des Gutachtens zum dritten Gleichstellungsbericht

„Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende: ‚Damit liegen endlich umfangreiche Erkenntnisse zu den Folgen des digitalen Wandels speziell für Frauen vor. Jetzt gilt es, diesen Wandel so zu gestalten, dass Frauen nicht ins Hintertreffen geraten. Klar ist schon jetzt, dass Frauen mehr und bessere Weiterbildungsangebote brauchen.

Unser Anspruch geht aber viel weiter: Neben der Sicherung von Beschäftigung müssen Qualifizierungsoffensiven bewirken, dass Frauen Aussichten auf bessere – und besser bezahlte – digitale Beschäftigungsverhältnisse erhalten. Arbeitgeber und politisch Verantwortliche sind gefragt, dafür spezifische Weiterbildungsprogramme gezielt für Frauen aufzulegen und zu fördern.‘“

Gesamter Artikel: https://frauen.verdi.de/themen/gleichstellung/++co++eff21346-607b-11eb-b546-001a4a160119

 

27.01.2021, Patricia Hecht, taz: „Fix the company“

„‚Die Digitalisierung öffnet ein Gelegenheitsfenster, herrschende Geschlechterverhältnisse sichtbar zu machen, Rollenzuschreibungen zu hinterfragen und Machtverhältnisse neu zu verhandeln‘, schreibt die Vorsitzende Aysel Yollu-Tok. Damit diese Gelegenheit aber genutzt werden kann, müssten drei Voraussetzungen erfüllt sein: ein geschlechtergerechter Zugang zu Ressourcen, eine geschlechtergerechte Nutzung digitaler Technologie und eine geschlechtergerechte Gestaltung des digitalen Transformationsprozesses.“

Gesamter Artikel: https://taz.de/Dritter-Gleichstellungsbericht/!5743308/

 

26.01.2021, Deutscher Frauenrat, Pressemitteilung: „3. Gleichstellungsbericht: Digitale Teilhabe von Frauen sicherstellen“

„‚Das Gutachten zeigt: Bei der Gestaltung der digital vernetzten Welt müssen nicht nur die technologische Perspektive, sondern auch die gesellschaftlich-kulturellen Aspekte der digitalen Transformation in den Blick genommen werden – besonders vor dem Hintergrund der Chancengleichheit. Beispielsweise werden sich frauendominierte Berufszweige wie der Einzelhandel oder die Buchhaltung in Zukunft zunehmend durch Digitalisierung verändern. „Frauen in die digitale Agenda“ muss als Querschnittsaufgabe aller Politikfelder angegangen werden‘, ergänzt Maren Heltsche, Sonderbeauftragte des Vorstands des Deutschen Frauenrats für Digitalisierung.“

Gesamte Pressemitteilung: https://www.frauenrat.de/3-gleichstellungsbericht-digitale-teilhabe-von-frauen-sicherstellen/

 

26.08.2021, Sarah Clasen und Helene Hahn, AWO: "Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten"

„Im Gutachten werden Gleichstellung und Digitalisierung als zentrale politische Handlungsfelder und Stellschrauben für gesellschaftlichen Wandel erstmals ausführlich und differenziert verknüpft. Es ist erstaunlich, dass diese in der Praxis so sichtbare Verbindung erst zu diesem Zeitpunkt in der Politik schriftlich zusammengedacht wird. [...]

Das Gutachten der Sachverständigen thematisiert insgesamt dringende sozialpolitische Themen im Bereich Digitalisierung. Die zahlreichen Handlungsempfehlungen greifen einige Forderungen auf, die der AWO Bundesverband und andere zivilgesellschaftliche Organisationen schon lange stellen (vgl. AWO Grundsatzprogramm 2020). Zu nennen sind beispielsweise die Forderung nach wirklicher Entgeltgleichheit, einen konsequenten Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt sowie die Förderung von Medienkompetenz für alle Geschlechter, um umfassende Teilhabe zu ermöglichen.“

Gesamte Analyse: https://www.awo.org/digitalisierung-geschlechtergerecht-gestalten