Geschlecht und Gewalt im digitalen Raum. Eine qualitative Analyse der Erscheinungsformen, Betroffenheiten und Handlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte

Expertise von Regina Frey

Was ist unter Gewalt und Hass im digitalen Raum aus einer Gender-Perspektive unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte zu verstehen?

Wie wirken sich die Besonderheiten des Internets auf die Bekämpfung digitaler Gewalt aus?

Diese Fragen analysiert Dr. Regina Frey vom genderbüro in ihrer Expertise „Geschlecht und Gewalt im digitalen Raum“, die sie im Auftrag der Sachverständigenkommission zum Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung verfasst hat. Da nur wenige empirische Studien zum Thema geschlechtsbezogene digitale Gewalt vorliegen, systematisiert ihre qualitative Analyse das Thema und gibt einen wichtigen Überblick über Erscheinungsformen, Betroffenheit und Handlungsmöglichkeiten. 

Dr. Regina Frey zeigt, dass Gewalt im digitalen Raum (Internet) bzw. mittels digitaler Technik Verwirklichungschancen, insbesondere für Frauen, massiv einschränkt: im privaten Leben, im Erwerbsleben und auch hinsichtlich der Teilhabe an demokratischer Willensbildung. Digitale Gewalt stelle eine Fortsetzung oder Ergänzung von Gewaltverhältnissen und -dynamiken dar. Dennoch könne von einer neuen Qualität geschlechtsbezogener Gewalt gesprochen werden, da viele Formen bzw. die Instrumente zur Ausübung dieser Gewalt erst mit der Digitalisierung möglich wurden, so die Autorin. Gleichzeitig biete das Internet aber auch Chancen für eine emanzipatorische Geschlechterpolitik, beispielsweise durch Vernetzung. Zudem könne digitale Technik eingesetzt werden, um vor Gewalt zu schützen oder kreativ gegen Hass im Netz vorzugehen.

 

Autorin:

Dr. Regina Frey, Politikwissenschaftlerin

 

Frey, Regina (2020): Geschlecht und Gewalt im digitalen Raum. Eine qualitative Analyse der Erscheinungsformen, Betroffenheiten und Handlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte. Expertise für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung.