Erwerbsarbeit, Geschlecht und Entgrenzung. Auswirkungen von Digitalisierung und Flexibilisierung auf Geschlechterverhältnisse und Gesundheit

Expertise von Carsten Brück und Michael Gümbel

Erwerbsarbeit befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Einerseits werden dabei Kontinuitäten der letzten Jahrzehnte fortgesetzt, andererseits führen gravierende technologische und gesellschaftliche Innovationen zur Einschätzung, dass wir mit „Arbeit 4.0“ in eine grundlegend neue Stufe der Entwicklung eintreten. Prägend dafür ist einerseits eine zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen durch neue Informations- und Kommunikationstechniken, andererseits lässt sich eine erhebliche Flexibilisierung von Strukturelementen der Arbeit wie Zeit, Raum und Vertragsverhältnis beobachten. Beides zusammen bedeutet, dass bisher vertraute Grenzen fluide werden und verschwinden oder neu verortet werden, so dass die Entwicklung zusammengenommen auch mit dem Begriff der Entgrenzung beschrieben werden kann. Die Expertise beleuchtet, welche Folgen diese Entwicklungen für die Geschlechterverhältnisse in Betrieben und in der Gesellschaft – insbesondere unter Berücksichtigung der Gesundheit der Menschen – absehbar sind und wie diese gestaltet werden können und sollten. Dabei werden unterschiedliche Beispiele für Digitalisierung und entgrenzte Arbeit anhand von Szenarien konkretisiert. Das Instrumentarium des Arbeitsschutzes, insbesondere Gefährdungsbeurteilungen, wird unter Berücksichtigung der Gender-Perspektive dargestellt. Deutlich wird, dass es von der Gestaltung der Rahmenbedingungen von Digitalisierung abhängt, ob Potenziale oder Hindernisse für die Gleichstellung stärker wirken.

 

Autoren:

Carsten Brück, Sujet Organisationsberatung

Michael Gümbel, Sujet Organisationsberatung

 

Brück, Carsten/Gümbel, Michael (2020): Erwerbsarbeit, Geschlecht und Entgrenzung. Auswirkungen von Digitalisierung und Flexibilisierung auf Geschlechterverhältnisse und Gesundheit. Expertise für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung.

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